Ausgewählte Werke

ALTE KUNST: IRAN _ AMLASH

Buckelrind

Buckelrind, Inv.- Nr. 110.061.0001
© Stiftung DKM | Photo: SDKM

Iran _ Amlash
Gilan-Kultur, 9.– 8. Jh. v.u.Z
Kupferlegierung, Vollguss
8,5 x 3,0 x 6,5 cm LBH
Intakt, grüne Patina
Inv.- Nr. 110.061.0001


Diese kleine Tierbronze stellt ein Buckelrind dar, deutlich erkennbar am hoch aufragenden Fettbuckel. Der Körper des Tieres ist insgesamt ziemlich schematisch wiedergegeben. Seine zylindrische Form ist mit vier detailreich ausgestalteten Beinen verbunden. Markant ist das hochgezogene, bogenförmige Hinterteil, das typisch ist für die Tierbronzen aus dem Gilan. Wir treffen diese Gestaltungsweise auch bei Hirschen und Widdern an (vgl. Kat.-Nr. 22, 25). Deutlich ist auch der Schwanz des Zebus herausgearbeitet. Auf dem Rücken erhebt sich der leicht nach hinten geneigte Fettbuckel. Dahinter ist eine etwas kleinere Tragöse angebracht, wie sie viele Tierbronzen desselben Formats aufweisen. Sie zeichnet die Tiere als Amulette aus, die man beispielsweise um den Hals tragen konnte. Etwas detaillierter ist der spitz zulaufende Kopf ausgeführt. Das mächtige Gehörn ist leicht nach vorne geneigt. Die runden Augen sind in die Bronze eingetieft, das Maul ist leicht geöffnet.

André Wiese, 2011

Literatur

Paradeisos. Frühe Tierbilder aus Persien aus der Sammlung Elisabeth und Peter Suter-Dürsteler, Ausstellungskatalog Basel, Basel 1992, 69 Nr. 18. E.O. Negahban, Marlik. The Complete Excavation Report, The University Museum Monograph 87, 2 vols., Philadelphia PA 1996, 126–128 nos. 115–128 plates 42–48.